Beim News Trading handeln Anleger am Puls des Marktes. Mit den richtigen Strategien lassen sich unabhängig von der übergeordneten Marktlage Gewinne erzielen.
Was ist News Trading?
Es gibt täglich eine Vielzahl von Börsennachrichten – auf viele davon reagieren die Märkte mit zum Teil beträchtlichen Kursbewegungen. Trader können sich dies zunutze machen und im zeitlichen Umfeld von terminierten Börsennews eine Position am Markt eröffnen.
News Trading ist in allen Marktlagen möglich. Es spielt keine Rolle, ob sich der Markt gerade in einem übergeordneten Auf- oder Abwärtstrend befindet. Kurzfristige Ausschläge in die eine oder andere Richtung aufgrund von Börsennews sind jederzeit möglich. Aber lohnt sich News Trading überhaupt?
Wie gravierend die Marktbewegungen intraday sein können, zeigt das Beispiel unten. Der Chart zeigt die Aktie des Impfstoffentwicklers Biontech. Am 4. August kam es infolge positiver Nachrichten zu einem drastischen Kursanstieg. Nach einem Tagesschlusskurs von knapp 352 USD am Vortag erreichte die Biontech Aktie an jenem Tag einen Höchstkurs von 434 USD. Dies entspricht einem Anstieg von rund 23 % an einem einzigen Tag. Unter Nutzung einer Hebelwirkung (zum Beispiel durch CFDs oder Turbozertifikate) wären entsprechend noch höhere Gewinne möglich gewesen. Bereits ein fünffacher Hebel hätte für eine Verdopplung des Einsatzes ausreichen können.
Das Beispiel verdeutlicht, welch starke Impulse Neuigkeiten an den Märkten auslösen können. Der Chart zeigt zugleich, dass diese Impulse nicht immer nachhaltig sein müssen. Wer die Biontech Aktie noch eine Woche länger gehalten hätte, hätte Kurse unterhalb des Niveaus vor den News gesehen.
Quelle: Onvista.de
Werkzeuge für News Trading: Börsen News und Co.
Manchmal werden die Märkte durch plötzlich eintretende Ereignisse stark beeinflusst. Dies können schlimme Nachrichten aus Politik oder Zeitgeschehen sein – dann rauschen die Kurse oft in den Keller. Mitunter veröffentlichen Unternehmen plötzlich Gewinnwarnungen – auch dies kann die Kurse erheblich unter Druck setzen. Auch gute Nachrichten können prinzipiell sehr plötzlich auftauchen.
News Trading bezieht sich allerdings primär auf Börsen News, deren Inhalt zwar noch nicht bekannt ist, deren Termin jedoch bereits feststeht.
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Wirtschaftskalender
Sehr wichtig für Newstrader ist deshalb ein Wirtschaftskalender, der die Termine für anstehende Börsennachrichten enthält. Es gibt eine Vielzahl laufender Veröffentlichungen, die mehr oder weniger großes Potenzial für Marktbewegungen besitzen.
Manchmal warten die Märkte gebannt auf einer Zinsentscheidung der EZB. Kündigt diese zum Beispiel eine überraschend starke Straffung der Geldpolitik an, werden die Aktienkurse fallen. Die EZB ist generell eine Institution mit oft durchschlagender Wirkung auf den Markt.
Mitunter kommt es zu starken Marktbewegungen, weil bestimmte Daten Entscheidungen der EZB potenziell beeinflussen könnten (!). Ein Beispiel dafür ist der Verbraucherpreisindex: Fällt die Inflation überraschend hoch aus, könnte dies die EZB zu einer Straffung der Geldpolitik drängen und damit wiederum die Kurse auf Talfahrt schicken.
Es gibt eine Vielzahl weiterer wichtiger Daten – etwa zum Bruttoinlandsprodukt in der EU oder den USA, zur Arbeitslosenquote in einzelnen Ländern (zum Beispiel Non Farm Payrolls in den USA), zur Handelsbilanz oder zu den Auftragseingängen in der Industrie.
Quelle: Lynxbroker.de
Diese Börsennachrichten sind für Newstrader gut geeignet, weil sich der Einstieg in den Markt terminieren lässt.
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Börsennachrichten im Ticker
Wer ständig auf dem Laufenden ist, kann auch die laufenden und oft nicht terminierten Börsen News beobachten und mit einer Position darauf reagieren. Häufig handelt es sich um Ad-hoc-Meldungen von Unternehmen – die zum Beispiel eine Gewinnwarnung herausgeben oder über andere wesentliche Ereignisse wie zum Beispiel Übernahmeangebote informieren.
Quelle: dgap.de
Strategien für News Trading
Die meisten Trader sind jedoch allein zeitlich nicht in der Lage, Börsen News live zu beobachten. Deshalb bieten sich terminierte News an. Wie genau profitiert ein News Trader von Neuigkeiten? Es gibt verschiedene Ansätze.
Auf Volatilität setzen – egal in welche Richtung
Manche Anleger spekulieren beim News Trading auf einen Anstieg der Marktvolatilität infolge der veröffentlichen News. Dies ist zum Beispiel über den Optionsmarkt möglich. Bei einem Long Straddle wird jeweils eine Call- und eine Put Option auf den von der News betroffenen Markt gekauft. Der Basispreis der beiden Optionen ist identisch und bewegt sich auf der Höhe des aktuellen Marktpreises.
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Infolge der News kann es zu einer Kursbewegung in die eine oder andere Richtung kommen. Fällt diese Kursbewegung stark aus, geht das Kalkül auf. Grundsätzlich wird bei einem Kursanstieg der Call stark an Wert gewinnen, die Put Option dagegen an Wert verlieren. Allerdings verliert die Put Option aufgrund des starken Anstiegs der Volatilität deutlich weniger stark als die Call Option gewinnt. Unter bestimmten Bedingungen können sogar beide Optionen im Plus sein. Der News Trader nimmt also einen Gewinn mit.
Quelle: cmegroup.com
Nicht allen Anlegern steht der Optionsmarkt offen. Es gibt eine einfache Alternative, die sich mit CFDs umsetzen lässt. Im zeitlichen Umfeld der News wird eine Stop Buy Order knapp oberhalb des aktuellen Marktkurses und eine Stop Sell Order knapp unterhalb des aktuellen Marktkurses platziert. Das Kalkül: bewegt sich der Markt stark in eine Richtung, wird eine Order storniert und die andere gefüllt. Der Newstrader ist also recht früh im Markt und kann von einer größeren Bewegung profitieren.
Dazu ein Fallbeispiel. Die XYZ Aktie notiert bei 100 EUR. Für den Nachmittag steht eine wichtige Bilanzpressekonferenz an. Ein Trader erteilt seinem CFD Broker deshalb eine Stop Buy Order mit einem Stop Entry Kurs von 101 EUR. Er setzt ein Stop Loss bei 99 EUR. Zugleich erteilt er eine Stop Sell Order mit einem Auslösungskurs Bei 99 EUR und einem Stop Loss bei 101 EUR.
Die Bilanzpressekonferenz startet und führt zu der Erkenntnis, dass die Geschäftsentwicklung der XYZ Aktie ausgesprochen positiv verläuft. Der Kurs steigt deshalb deutlich auf 107 EUR. Das Resultat des News Traders: Seine Longposition wurde bei einem Kurs von 101 EUR ausgeführt. Er gewinnt deshalb mit dieser Position 6 EUR (wenn er bei 107 EUR glattstellt). Die Shortposition wurde dagegen nicht ausgeführt.
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Ohne Stop Loss und Take Profit geht im News Trading nichts
Wer wie im Beispiel oben handelt, darf keinesfalls auf eine Stop Loss Order zur Verlustbegrenzung verzichten. Mitunter kommt es vor, dass der Markt nach einer Veröffentlichung zunächst ein Stück weit in die eine Richtung läuft, dann jedoch dreht und sehr weit in die andere Richtung notiert. Es kann zur Auslösung beider Stop Orders kommen. Manchmal ist ein starker Kursanstieg auch nur von kurzer Dauer. Durch Take Proft bzw. Trailing Stop können Anleger zwischenzeitlich angelaufene Gewinne frühzeitig absichern.
Fazit
Beim News Trading geht es darum, auf Börsennachrichten zu reagieren und kurzfristige Marktbewegungen mitzunehmen. Die Strategie funktioniert grundsätzlich in jeder Marktlage. Am einfachsten lässt sich News Trading mit terminierten News umsetzen, wie sie zum Beispiel durch Wirtschaftsforschungsinstitute, die EZB oder bei Bilanzpressekonferenzen veröffentlicht werden. Als Instrumente kommen Optionen ebenso in Betracht wie CFDs. Wirtschaftskalender sind ein sehr nützliches Werkzeug für Newstrader.