Ordertypen taktisch klug nutzen

Viele Trader treffen Handelsentscheidungen auf Basis der Technischen Analyse. Mindestens ebenso viele Trader setzen verschiedene Ordertypen zur Umsetzung dieser Entscheidungen ein. Wie lassen sich Odertypen in Verbindung mit der TA taktisch klug nutzen? Dieser Beitrag zeigt Möglichkeiten auf.

Einstieg mit Ordertypen und TA optimieren 

Eine optimierter Einstieg in den Markt ist für den Erfolg von Handelsstrategien ausgesprochen wichtig. Starke Strategien und Filter für den Einstieg erhöhen die Trefferquote und minimieren die Anzahl der Verlusttrades.

Die Kombination markttechnischer Überlegungen mit Ordertypen kann die Handelsergebnisse verbessern. Ein gängiges Beispiel aus der Praxis betrifft technische Widerstände. Sehr viele Anleger handeln im Rahmen von Ausbruchstrategien solche Widerstände. Übersteigt der Markt einen Widerstand, gilt dies als Kaufsignal.

Mit einer Stop Buy Order lässt sich ein Widerstand sehr einfach handeln. Oberhalb des Widerstands wird das Entry Level platziert. Wer zusätzlich den Ordertyp Limit auswählt und eine Stop Buy Limit Order aufgibt, verhindert eine Ausführung zu einem ungewünschten Kurs. Zu einer solchen könnte etwa kommen, wenn sich der Ausbruch aus dem Widerstand als sehr stark erweist und kurz oberhalb des Widerstands kaum Verkäufer am Markt sind.

Was in der Theorie so einfach erscheint, ist in der Praxis mitunter schwierig. Wer die Stop Order 1,0 Punkte über dem letzten Hoch platziert, wird regelmäßig in eine Bullenfalle laufen. Der Markt überschreitet zwar technisch gesehen den Widerstand – allerdings so geringfügig, dass daraus kein weiterer Aufwärtsimpuls resultiert.

Ein möglicher Filter für solche Scheinausbrüche ist ein größerer Abstand der Stop Order zum Widerstand. In der Abbildung unten wurde ein solches Szenario markiert. Der Markt hat ein Hoch bei fast genau 15.000 Punkten markiert. Trader könnten nun eine Stop Buy Order bei 15.001 Punkten platzieren. In der Praxis dürfte es häufig besser sein, die Order ein Stück weit höher – etwa bei 15.520 Punkten – Zu platzieren.

Ordertypen taktisch klug nutzen screenshot 1
Quelle: Tradesignalonline.com

Limit Pullback Order

In den vergangenen Jahren haben Softwareentwickler und Broker viele interessante neue Ordertypen eingeführt. Ein Beispiel dafür ist die Limit Pull Back Order im Stereotrader - einem Add-on für die bekannte Handelsplattform MetaTrader.

Die Limit Pull Back Order dient dazu, den Ein- und Ausstieg in Märkte zu optimieren. Mit dem Ordertyp werden vor allem Daytrader wie zum Beispiel Newstrader adressiert.

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Wie funktioniert die Limit Pull Back Order? Auch dazu ein Fallbeispiel. Der Markt notiert bei 15.000 Punkten. Ein Trader rechnet mit einem Ausbruch über den Widerstand und einem Kursanstieg auf 15.100 Punkte. Der Trader platziert deshalb eine Stop Buy Order bei 15.020 Punkten und zusätzlich eine Take Profit Order bei 15.100 Punkten.

Ein mögliches Szenario: Der Markt überschreitet den Widerstand und setzt zu einer starken Aufwärtsbewegung an. Diese kommt erst bei 15.200 Punkten zum Stehen. Auf den ersten Blick ergibt sich somit ein Gewinn in Höhe von 80 Punkten für den Trader. Bei genauerem Hinsehen bleibt jedoch ein Wermutstropfen. Durch die Take Profit Order wurde ein Großteil des potenziellen Gewinns verpasst.

Hier setzt das Prinzip der Limit Pull Back Order an. Mit dieser lässt sich festlegen, dass die Take Profit Order nur unter einer zusätzlichen Bedingung ausgeführt wird: Einer Rückkehrbewegung des Marktes in einem bestimmten, durch den Trader definierten Umfang. Die Philosophie der Limit Pull Back Order zielt darauf ab, an starken Marktbewegungen in die „richtige“ Richtung länger festzuhalten.

Ordertypen taktisch klug nutzen screenshot 2
Quelle: Admiral Markets / StereoTrader

OCO Order – One Cancels Other

Im Newstrading, aber auch zusammen mit Ausbruchstrategien kann die OCO-Order gute Dienste leisten. OCO steht für One-Canceled-other. Bei diesem Ordertyp werden zwei Orders miteinander verbunden. Die Verbindung: Wird die eine Order ausgeführt, wird die andere Order automatisch gelöscht.

Ein Beispiel: Wichtige Konjunkturdaten stehen unmittelbar bevor. Der Markt notiert bei 14.800 Punkten. Ein Trader platziert eine Stop Buy Order bei 14.850 Punkten und eine Stop Sell Order bei 14.750 Punkten und erteilt den OCO Zusatz.

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Die Konjunkturdaten fallen überraschend positiv aus. Der Markt steigt auf 14.920 Punkte. Bei 14.850 Punkten wird die Kauforder ausgelöst. Zu diesem Zeitpunkt wird die Verkaufsorder bei 14.750 Punkten automatisch gelöscht.

Ordertypen taktisch klug nutzen screenshot 3
Quelle: cTrader.com

Trailing Stop Loss: Gewinne laufen lassen, aber nicht riskieren

Wer das Potenzial moderner Ordertypen ausschöpft, kann viele Problemstellungen im aktiven Trading eliminieren. Ein bekanntes Beispiel dafür sind Trailing Stop Loss Orders. Bei diesen wird das Stop Loss Level steigenden Kursen (bzw. fallenden Kursen im Falle einer Shortposition) automatisch hinterhergezogen. Dadurch werden nicht realisierte Gewinne abgesichert. Trailing Stop Loss Orders lassen sich bei vielen Brokern mittlerweile auch mit einem Limit kombinieren. Viele Trader nutzen nach wie vor einfache Stop Loss Orders ohne Trailing  Zusatz und verschenken damit viel Potenzial.

Ordertypen taktisch klug nutzen screenshot 4

Quelle: Interactivebrokers.eu

If-Touched-Orders

Ein weiterer Interessanter Ordertyp sind If Touched-Orders. Auch diese gibt es bei einzelnen Brokern. Die Orders funktionieren ähnlich wie Stop Orders. Allerdings wird eine Market-If-Touched-Kauforder unterhalb des aktuellen Marktkurses platziert. Eine Stop Buy Order dagegen wird über dem aktuellen Marktniveau platziert. Bei einer Market-If-Touched-Order wird eine Marketorder ausgelöst, sobald das gewählte Kursniveau erreicht wird. Limit-If-Touched Orders kombinieren diesen Ordertyp mit einer zusätzlichen Limitfunktion.

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